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Parkst du noch oder lebst du schon?

Kickern statt Parken – Lüneburg macht mit beim weltweiten PARK(ing)-Day am 16.9.


Kaffeetrinken, kickern, quatschen – einen Eindruck davon, wie schön unsere Stadt mit ein paar mehr Grünflächen für Freizeit, Spaß und Spiel und ein bisschen weniger Platz für Autos sein könnte, haben die Lüneburger:innen am PARK(ing)-Day bekommen – mit umgestalteten Parkplätzen in der Neuen Sülze! Die Aktion hat der Radentscheid gemeinsam mit anderen Lüneburger Initiativen und Verbänden (ADFC, Klimaentscheid, KlimaKollektiv, Fuss e.V., VCD, Parents For Future, Lastenräder für Lüneburg, JANUN und Fridays For Future) umgesetzt.

Der PARK(ing)-Day fand im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche statt, die von der Europäischen Kommission initiiert wurde. Weltweit wurden innovative Verkehrslösungen ausprobiert und mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität geworben. Dabei wurden u. a. Parkplätze im öffentlichen Straßenraum modellhaft menschenfreundlich umgestaltet. Es entstanden grüne Oasen, Gastronomie- und Sitzflächen, Orte für Nachbarschaftsgespräche, Konzertbühnen oder Fahrradabstellflächen.

Warum ist eine Verkehrswende notwendig?

Die städtischen Flächen sind begrenzt, die Einwohner*innenzahlen und der Verkehr nehmen in Städten jedoch weiterhin zu. Der heutige Verkehr, der größtenteils motorisiert ist, wirkt sich jetzt schon negativ auf die städtische Lebensqualität aus. Deswegen stellt sich die Frage: In welcher Stadt wollen wir leben? Für uns ist die Stadt der Zukunft eine Stadt, die grün, leise, barrierefrei und schadstoffarm ist.

Um diese Vision zu erreichen, ist unter anderem eine Transformation des Verkehrsbereichs notwendig. Dies bedeutet, dass stadtverträgliche Verkehrsmittel gefördert werden müssen, damit so viele Menschen wie möglich mit dem Bus, dem Rad oder zu Fuß mobil sein können. Dies bedeutet aber auch, dass der Straßenraum zugunsten dieser Verkehrsmittel neu aufgeteilt werden muss.

Andere Städte haben den Weg der Transformation bereits eingeschlagen, das schafft Lüneburg auch!

Und hier noch ein paar Fakten

zusammengestellt von Katja Diehl, Hamburger Autorin und Podcasterin mit dem Themengebiet Mobilität und Verkehrswende:

  • „Ein europäisches Auto ist 92 % der Zeit geparkt.
  • Es verbringt 1/5 der Fahrzeit mit Parkplatzsuche.
  • In Deutschland verbringen wir durchschnittlich 46 Stunden im Jahr im Stau.
  • Auf den fünf Sitzen im Pkw nehmen 1,5 Personen Platz, im beruflichen Pendelverkehr sind es laut Agora Verkehrswende 1,057 Personen.
  • 86 % des Kraftstoffs gelangen nie an die Räder, die meiste Energie, bewegt das Auto, nicht die Menschen.
  • Acht Menschen sterben täglich auf unseren Straßen. Jeder Verkehrstod traumatisiert 113 Menschen, von Ersthelfenden bis zu Familie und Kolleg:innen.
  • 880 Personen werden täglich bis zu schwerst verletzt.
  • Zwei Tonnen Stahl bewegen 80 Kilogramm Mensch.
  • Wenn wir alle Flächen zusammenzählen (Parkplätze und Straßenfläche) dann hat jedes Auto 100 Quadratmeter unserer Räume in Beschlag, diese sind versiegelt und damit eine Gefahr bei steigender Hitze, Fluten.
  • Das Auto ist das tödlichste Verkehrsmittel.
  • Es erzeugt 60 % des CO2 im Transportsektor.
  • Seine Reifen sind die größte Mikroplastikquellen.
  • Sein Lärm macht krank.“