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Kommt die Fahrrad-Klimawende in Lüneburg? Nein, noch nicht… Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests

Alle zwei Jahre wird bundesweit vom ADFC mit Unterstützung des Verkehrsministeriums  der Fahrradklimatest durchgeführt.
Die Lüneburger Radfahrer:innen bewerten die Bedingungen im Durchschnitt mit der Schulnote 3,9. Das ist nicht zufriedenstellend, aber – um eine typische Argumentation von Schüler:innen heranzuziehen – nicht schlecht, wenn alle anderen auch nicht viel besser sind. In der Gruppe der Mittelstädte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohner:innen belegt Lüneburg Rang 34 von 113, wobei Spitzenreiter Nordhorn lediglich die Note 2,8 vorweisen kann, und der Letzte bei der katastrophalen Note 5,15 liegt. In den letzten 10 Jahren verharrte Lüneburg zwischen den Noten 3,6 und 4,0 und hat sein Ergebnis im Fahrradklimatest leider nicht signifikant verbessern können.
Bei Platz 34 von 118 könnte man auf den ersten Blick denken, dass Lüneburg im vorderen Mittelfeld ist und dass das doch ganz gut klingt, gleichzeitig schneiden die Mittelstädte insgesamt sehr, sehr schlecht ab.

In Lüneburg  werden der öffentliche Fahrradverleih, geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die Ausschilderung als gut bewertet, ebenso wie die Tatsache, dass das Fahrrad von allen Bevölkerungsgruppen genutzt wird. Schlechte Noten gab es hingegen für die Führung des Radverkehrs an Baustellen, für das Fahren im Mischverkehr mit den Autos, für Ampelschaltungen (Stichwort Bettelampeln!), für die Mitnahme des Rads im ÖPNV und für Breite und Oberflächen der Radwege. 

Als Fazit lässt sich sagen, dass Lüneburg erneut schlecht abgeschnitten hat. Die für die Kriterien einer Fahrradstadt entscheidenden big points, wie „Fahren auf Radwegen“, „Fahren im Mischverkehr“, „Oberfläche“ etc. wurden deutlich unterdurchschnittlich, gerundet mit der Note 5 bewertet. Allein weiche Kriterien wie „es gibt viele Radfahrende“ oder „Berichterstattung“ retten die Note in den 3er-Bereich. Wenn man berücksichtigt, dass die Nr. 1-Städte in allen Größenkategorien gerade mal befriedigende Ergebnisse vorzeigen können, wird deutlich, was Platz 34 unter dieser Prämisse bedeutet – einen völlig inakzeptablen Zustand der Radverkehrsinfrastruktur.