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Fatales Signal in Zeiten der Klimakrise – Umbau der Dahlenburger Landstraße

Die aktuellen Planungen zum Aus- und Umbau der Dahlenburger Landstraße in Lüneburg werfen erhebliche Zweifel an der Vereinbarkeit mit den Zielen einer echten Verkehrswende auf.

Statt nachhaltige Mobilität zu fördern, zielt dieses Projekt vor allem darauf ab, den motorisierten Individualverkehr (MIV) weiter auszubauen und zu beschleunigen. Die geplante Erweiterung um eine zusätzliche Fahrspur für den Autoverkehr widerspricht direkt den Bestrebungen des Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplans (NUMP) der Stadt Lüneburg, der den Umweltverbund (Fuß-, Radverkehr und ÖPNV) priorisieren soll.

Besonders kritisch ist die geplante Fällung von dutzenden Bäumen entlang der Straße, um Platz für die zusätzliche Autospur zu schaffen. Diese Maßnahmen senden in Zeiten der Klimakrise ein fatales Signal. Bäume, die für das Stadtklima und die Luftqualität von zentraler Bedeutung sind, werden für eine Verkehrsplanung geopfert, die weiterhin auf das Auto setzt, anstatt auf eine nachhaltige und grüne Stadtentwicklung.

Auch der Radverkehr wird in den Planungen vernachlässigt. Obwohl Radfahrer:innen auf einem Hochbordradweg geführt werden sollen, wird dieser durch den Ausbau der Autospuren und die neuen Abbiegesituationen an den Kreuzungen benachteiligt. Das Ergebnis: Noch mehr Bevorzugung des MIV und noch weniger Raum für umweltfreundliche Fortbewegungsmittel.

Diese Maßnahmen stehen in direktem Widerspruch zu den Zielen des NUMP und sind kontraproduktiv im Hinblick auf die dringend notwendige Bekämpfung der Klimakrise. Eine Stadt, die sich der Mobilitätswende verschreibt, darf nicht weiterhin Projekte umsetzen, die den motorisierten Individualverkehr fördern. Stattdessen muss der öffentliche Raum verstärkt für Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und den ÖPNV zugänglich gemacht werden.

Dass dieses Vorhaben dennoch vorangetrieben wird, zeigt leider, wie stark die Verwaltung und Politik in Lüneburg weiterhin den Fokus auf das Auto setzen. Der Ausbau der Dahlenburger Landstraße ist ein weiteres Beispiel dafür, wie kurzfristige Lösungen für den Autoverkehr über die langfristigen Klimaziele gestellt werden.

Die Verkehrswende in Lüneburg erfordert den Mut zur Umverteilung des öffentlichen Raums und eine klare Priorisierung des Umweltverbunds. Genau das fehlt bei diesem Projekt. Die Stadt muss dringend ihre Prioritäten überdenken, um tatsächlich zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilitätsstrukturen zu schaffen.