2. Kidical Mass in Lüneburg – Vorfahrt für Fahrrad-Kids

Am Sonntag, den 7. Mai um 15 Uhr ist es soweit: Die 2. Kidical Mass in Lüneburg geht an den Start. Wir erobern uns unsere Stadt zurück! Radelt mit!

In über 200 Städten wird an diesem Tag mit der Aktion für eine sichere Radinfrastruktur und mehr Raum für Kinder und Jugendliche demonstriert. Auch der Radentscheid Lüneburg ist als einer der Organisatoren dabei, um flächengerechte, klimafreundliche und sichere Mobilität in unserer Stadt zu fordern.
Viel zu oft geraten gerade die jungen Bürger*innen Lüneburgs in gefährliche Situationen durch zu schmale, beschädigte oder fehlende Radwege, durch sich öffnende Autotüren auf Parkstreifen, die an Radspuren grenzen, durch gefährliche Überholmanöver von KFZ, durch plötzlich aus Einfahrten schießende Autos. Alle Eltern, die ihre Kinder zur Schule begleiten, können ein Lied davon singen und bangen bei jeder Strecke, die ihre Kinder allein zurücklegen. Das muss ein Ende haben. Dafür gehen wir am Sonntag auf die Straße. Ohne die Jugend hat unsere Stadt keine Zukunft – sie verdient mehr Platz und die Freiheit, sich gefahrlos und selbständig fortbewegen zu können.

 

Wir treffen uns um 15 Uhr am Clamartpark mit Fahrrädern, Anhängern, Kindern, Jugendlichen, Omas, Opas, Müttern, Vätern, Freundinnen und Freunden und allen, die sonst noch Lust haben, und starten mit Musik und guter Laune eine fröhliche Fahrradtour quer durch Lüneburg.

Im Liebesgrund endet die Veranstaltung mit einer Abschlusskundgebung und einem kleinen Fest mit Spiel, Spaß, Kuchen und Musik.

Wir freuen uns auf euch!

 

Rettet das Böllhaus!

Das Heinrich-Böll-Haus Lüneburg steht vor unsicherer Zukunft – UNTERSCHREIBE DIE PETITION ZUR RETTUNG DES BÖLLHAUSES

Das Heinrich-Böll-Haus steht aufgrund von steigender Miete, höheren Nebenkosten und zusätzlich anfallenden Ausgaben vor einer unsicheren Zukunft.
Das Böllhaus ist unersetzbar und unverzichtbar für Lüneburg. Hier treffen nicht nur junge Initiativen auf langjährige Vereine, viele Themen vereinen sich unter einem Dach und es ist eine zentrale Anlaufstelle für politisches Engagement und damit ein besonders wichtiger Ort für die Stadt Lüneburg. Wir lassen nicht zu, dass ein weiterer Teil der Stadt verloren geht. Dafür brauchen wir deine Unterstützung:

  1. Unterschreibe die Petition & bekunde damit deine Solidarität: https://chng.it/5trTwTsjyw
  2. Teile den Aufruf & spreche mit deinen Mitmenschen über das Böllhaus
  3. Unterstütze uns mit einer finanziellen Spende oder indem du Vereinsmitglied wirst
  4. Nehme an Aktionen & Veranstaltungen des Böllhauses teil

Für weitere Informationen besuche unsere Website: boell-haus-lueneburg.de & abonniere unseren Kanal. In den nächsten Wochen folgen tägliche Worte aus dem Haus.

Wenn du auf dem Laufenden bleiben willst, trag dich auf die Mailingliste ein: http://listen.janun.de/listinfo/info-boell-haus-lg

Danke für deinen Support!

#WirFürDasBöllhaus

Misch dich ein! – Neuigkeiten aus dem Mobilitätsausschuss vom 14. Februar 2023

Was ist überhaupt der Mobilitätsausschuss? 

Der Mobilitätsausschuss ist ein Gremium für Austausch und Entscheidung, in dem die jeweils Zuständigen der Fraktionen für Angelegenheiten der Verkehrsplanung-  und -entwicklung zusammenkommen.
Zusammensetzung: Ausschussvorsitzende ist Pia Redenius (Bündnis 90/Die Grünen), den stellvertretenden Vorsitz hat Wolfgang Goralczyk (CDU) inne. Mitglieder sind jeweils Vertreter:innen der verschiedenen Ratsfraktionen (mehr Infos hier). Als beratende Mitglieder nehmen teil Vertreter:innen von IHK, Kreishandwerkerschaft und City-Management, von Polizei, Verkehrsbetrieb KVG, AStA, Senioren- und Behindertenbeirat, der Verkehrsverbände VCD und ADFC sowie der Gewerkschaft Ver.di.


Wir vom Radentscheid Lüneburg versuchen möglichst bei jeder Sitzung des Mobilitätsausschusses dabei zu sein, um die neuesten Beschlüsse und Planungen mitzubekommen und informieren dich hier gern über Neuigkeiten:

– Es gab eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: 

Wie steht es um Fahrradabstellanlagen?“

Antwort:
Es gibt 724 Bügel in der Innenstadt und 2200 am Bahnhof. Es gibt keine systematische Erfassung der Abstellanlagen. Wenn Sie irgendwo in der Stadt, z.B. vor Ihrem Haus, Bedarf für eine Fahrradabstellanlage (einzelne Bügel oder eine größere Anlage) feststellen, können Sie sich an die Stadt wenden, die dann prüft, ob eine Fahrradabstellanlage am vorgeschlagenen Ort umsetzbar ist (Kontakt über 04131 309 – 3599 oder via E-Mail [email protected]).

– Neues zum NUMP – Der Nachhaltige Urbane Mobilitätsplan wurde an einen Dienstleister vergeben. Im Mai soll es einen Kick-Off für die Öffentlichkeit geben. 

Du willst auch gern im Mobilitätsaussschuss dabei sein? 

Wer die Sitzung gern vor Ort im Publikum verfolgen möchte, wird aufgrund der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen gebeten, sich rechtzeitig vor Ort einzufinden. Eine digitale Teilnahme ist für Zuschauer:innen und Pressevertreter:innen aktuell noch nicht möglich. Der nächste Mobilitätsausschuss ist am 14. März um 16 Uhr.

Lüneburger Mobilitätswochen 26.März bis 7. Mai 2023

Von Ende März bis Anfang Mai finden die Lüneburger Mobilitätswochen statt. Es gibt viele verschiedene Veranstaltungen, z.B. am 16. April die Anradeltour des ADFC Lüneburg, am 21. April die Podiumsdiskussion mit Claudia Kalisch oder am 5. Mai den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Alle sind herzlich eingeladen, an dem vielfältigen Programm teilzunehmen. 

  • 15. April Infostand in der Innenstadt des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club)
  • 16. April – Saisoneröffnung Radtouren des ADFC – Anradeltour
  • 21. April 17 – 19 Uhr: Podiumsdiskussion im Foyer des Museums mit Claudia Kalisch und weiteren Verwaltungsvertretern
  • 22.-23. April: Dezentrale Aktionstage (Wald statt Asphalt: Sozial- und klimagerechte Mobilitätswende)
  • 23. April – ADFC Radtour – 5-Seen-Tour
  • 29. April – ADFC Radtour – Vierlande und KZ-Gedenkstätte Neuengamme
  • 30. April – ADFC Radtour – 3-Länder-Tour
  • 05.Mai: Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, Aktion in Kooperation mit dem Behindertenbeirat auf dem Sande
  • 6.-7. Mai: Kidical Mass Aktionswochenende
  • 7. Mai – ADFC Radtour – Maritime Tour (Hitzlerwerft Lauenburg)

Leih dir ein Lastenrad an den StadtRad-Stationen!

25 elektrische Leih-Lastenräder sind jetzt an den StadtRad-Stationen in Lüneburg verfügbar.

Viele von euch haben bestimmt schon die neuen E-Lastenräder an den StadtRAD-Stationen gesehen oder sind vielleicht auch schon selbst damit gefahren. Für alle anderen hier die wichtigsten Infos:

Seit November 2022 hat das Bikesharing-System der Hansestadt Lüneburg 25 elektrische Leih-Lastenräder an den Stationen. Betreiber der neuen Lastenpedelecs ist die DB Connect GmbH.
Die Lastenpedelecs sind eine große Chance für die Mobilitätswende in der Hansestadt Lüneburg, da man in der Transportschale sowohl Einkäufe und Gegenstände als auch Kinder von 2 bis 7 Jahren transportieren kann. Sie können mit bis zu 60 kg beladen werden, fahren bis zu 22 km/h und ein Schloss ist natürlich auch dabei

Wie funktioniert es und was kostet es?
– Reservierung über StadtRAD-App: 5€/Jahr. Mehr unter: stadtradlueneburg.de/de/sofunktionierts/
– Die erste halbe Stunde ist kostenlos, danach 10 Cent/Minute (Normaltarif) bzw. 8 Cent/Minute (HVV-Tarif), allerdings können die Lastenräder nur stundenweise gebucht werden.
– Höchstgebühr: 24 Euro für 24 Stunden.
– Die Lastenräder haben feste Standorte und müssen dorthin zurückgebracht werden. Alle Lastenräder haben Namen, an denen man ablesen kann, zu welcher Station sie gehören. Falsches Abstellen kostet 50 Euro Servicegebühr.

An folgenden Stationen gibt es ein oder mehrere Lastenräder:
– 1x Rathausplatz / Rathaus Adendorf
– 1x Edgar-Schaub-Platz / Ochtmisser Straße
– 2x Thorner Platz / Kreideberg
– 1x Am Ebensberg / Ebensberg
– 2x Tartuer Straße / Hanseviertel
– 1x Am Graalwall / Gesundheitsamt
– 1x Wallstraße / Ursula-Haus
– 1x Ringstraße / Mittelfeld
– 2x St.-Stephanus Platz / Kaltenmoor
– 1x Universitätsallee / Zentralgebäude
– 2x Soltauer Allee / Eintracht-Sportplatz
– 1x Am Dorfplatz / Häcklingen

Hier kannst du live nachgucken, ob an deiner Station ein Lastenrad zur Verfügung steht: https://stadtradlueneburg.de/de/start/#map

Mehr Infos zum StadtRAD: https://www.luenepedia.de/wiki/StadtRAD

Und jetzt viel Spaß beim umweltfreundlichen Transportieren deines Nachwuchses, deiner Einkäufe oder was dir sonst noch so einfällt.

ADFC-Fahrradklima-Test 2022

Am 01. September startete der ADFC-Fahrradklima-Test. Bereits zum 10. Mal ruft der ADFC Radfahrende in ganz Deutschland dazu auf, das Fahrradklima in ihrem Ort zu bewerten. In einem Fragebogen kannst du einschätzen, wie sich das Radfahren in Lüneburg oder den umliegenden Gemeinden anfühlt, ob es Spaß macht oder stressig ist und ob die Verwaltung die Belange der Radfahrenden ernst nimmt.

Der Fahrradklima-Test findet alle zwei Jahre statt. 2020 landete Lüneburg mit der Note 4,04 auf Rang 59 von 110 in der Kategorie Städte mit 50.000-100.000 Einwohner*innen. Das ist schlechtes Mittelfeld. Besonders schlecht wurden die Punkte ‘Breite der Wege für Radfahrer/innen’, ‘Oberfläche der Wege für Radfahrer/innen’ und ‘Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr’ bewertet. 

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests helfen Städten und Gemeinden dabei, ihre Fahrradfreundlichkeit zu bestimmen und sind eine gute Grundlage für gezielte Verbesserungen im Radverkehr. Je mehr Menschen bei der Umfrage mitmachen, umso besser und verlässlicher wird das Ergebnis. Bitte nimm dir die Zeit, um an dem online-Fragebogen teilzunehmen und erzähl Freund:innen und Familie davon. 

Abgestimmt werden kann noch bis zum 30. November und ausgewertet werden nur Orte mit mindestens 50 Teilnehmenden.

Alle Infos und Teilnahme: fahrradklima-test.adfc.de

 

Werkzeugkasten Fahrradstadt

Mittwoch, 23. November 2022, 19:00-20:00 Uhr, Online-Veranstaltung (kostenlos)

Wie wird eine Stadt zur Fahrradstadt? Welche strategischen und operativen Maßnahmen sind wichtig – und wie funktioniert das konkret, wenn man eine Fahrradstraße oder -zone einrichtet? Wie bringt man den Radverkehr gut voran in einer Stadt mit Pflasterstraßen?

Nach einem Informationsteil sind die Teilnehmenden eingeladen zum Fragen und Diskutieren.

Thiemo Graf ist Fachautor von Handbüchern zum Radverkehr und Geschäftsführer des Instituts für innovative Städte (i.n.s.). Das Unternehmen begleitet Kommunen, Behörden und Ministerien in strategischen Fragestellungen, übernimmt Planung, Steuerung und Durchführung von Projekten sowie die Qualifizierung von Mitarbeitern.

Seit August 2022 ist Thiemo Graf Mitglied im Beirat Radverkehr, einem Expertengremium, das das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 3.0) unterstützt.

Die Online-Veranstaltung findet am Mittwoch, 23. November 2022, von 19:00-20:00 Uhr statt. Sie wendet sich an Verantwortliche und Interessierte und wird finanziell vom VCD Elbe-Heide unterstützt. 

Zugangsdaten (Zoom): https://zoom.us/j/95039166859

Thiemo Graf: 

Mehr Information:

  • Bundesverkehrsministerium: “Wissing beruft Beirat für Radverkehr” (25.08.2022) – mehr 20 Beiratsmitglieder (11 Frauen und 9 Männer) aus Verwaltung, Forschung und Lehre sowie Verbänden werden zunächst bis 2026 im Sinne des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 gemeinsam mit dem BMDV daran arbeiten, mehr, besseren und sichereren Radverkehr in den Städten und ländlichen Räumen in Deutschland zu schaffen.
  • Thiemo Graf: Die Bedeutung guter und intuitiv erkennbarer Radverkehrsinfrastruktur – mehr Vortrag beim Radsymposium 2019 der AGFK Niedersachsen/Bremen e.V. “Gute Fahrt auf guten Wegen – Standards für Radverkehrsanlagen”
  • Thiemo Graf: Grundlagen für die Einrichtung von Fahrradstraßen und Fahrradzonen – mehr Gemeinde Timmendorfer Strand: Workshops Fahrradstraße
 

Habt ihr den Pop-Up-Radweg ausprobiert?

Vom 18.-22.9. hat der Radentscheid gemeinsam mit zahlreichen Lüneburger Initiativen und Verbänden (ADFC, Klimaentscheid, KlimaKollektiv, Fuss e.V., VCD, Parents For Future, Lastenräder für Lüneburg, JANUN und Fridays For Future) einen Pop-Up-Radweg in der Soltauer Straße eingerichtet.

War  das nicht ein wunderbares Gefühl, endlich mal auf einem ausreichend breiten Radweg in angemessener Geschwindigkeit fahren zu können?

Viel Begeisterung und positive Stimmen haben wir wahrgenommen: weniger Lärm, weniger Abgase für die Anwohner:innen, mehr Platz fürs Rad, gutes Signal in Richtung Verkehrswende, toller Einsatz für den Klimaschutz usw.

Wo ist hier der Radweg? – Viele Fragen, keine Antworten

Außerdem wurde aber auch deutlich, wie unklar vielerorts in Lüneburg und besonders auch in der Soltauer Straße die Radverkehrsführung ist.

Wie ist eigentlich das Fahrradfahren auf dem neuen Gehweg stadteinwärts gedacht? Wo ist da der Radweg?

Ist es

a) der dunkelgraue schmale Streifen links?

b) der hellgraue breite Streifen?

c) beides?

Was bedeutet das neue Verkehrsschild, auf dem sich Fußgängerin und Radfahrer abklatschen?

Genau – dass man dort auf dem Rad so langsam fahren muss, dass dies ohne Probleme möglich ist, nämlich Schrittgeschwindigkeit, also nicht mehr als 7km/h. Für den täglichen Weg zu Arbeit, Schule, Kita bergab fast nicht machbar. Und dann? Auf der Straße fahren, mit Anhänger inklusive drinsitzenden Kleinkindern und 7-Jähriger auf ihrem winzigen Fahrrad vorneweg, während Autos oft gefährlich nah und schnell überholen? Oder sich doch auf dem Gehweg entlangschlängeln und dabei Fußgänger:innen gefährden und sich gegenseitig auf die Nerven gehen?

Die einzige Lösung, um Konflikte und Unfälle zu verhindern, scheint wohl, dass Radfahrer:innen Rücksicht nehmen, langsam fahren oder schieben und so mal wieder auf den „richtigen“ Platz in der Hierarchie der Verkehrsteilnehmenden verwiesen werden: nach ganz unten. Das kann nicht sein!

Es wird Zeit für mehr Gleichberechtigung. In Anbetracht der Klimakrise muss CO2-neutrale Mobilität gestärkt und der Radverkehr so unterstützt werden, dass Fahrradfahren attraktiv und ungefährlich für viel mehr Menschen wird. Weil wir mit dem Rad dann nicht nur gesünder und umweltfreundlicher, sondern auch schnell und sicher unterwegs sein können.

Was für ein riesiger Gewinn wäre es für Lüneburg und seine Bürger:innen, wenn in der Soltauer Straße und an möglichst vielen anderen Orten in der Stadt der Autoverkehr einspurig geführt und breite Radwege errichtet würden – der Pop-up-Radweg hat gezeigt, dass das machbar ist. Natürlich läuft nicht alles von Anfang an problemlos und muss getestet und vielleicht verbessert werden. Aber der Weg ist der richtige und der einzig mögliche für eine lebenswerte Zukunft.

Parkst du noch oder lebst du schon?

Kickern statt Parken – Lüneburg macht mit beim weltweiten PARK(ing)-Day am 16.9.


Kaffeetrinken, kickern, quatschen – einen Eindruck davon, wie schön unsere Stadt mit ein paar mehr Grünflächen für Freizeit, Spaß und Spiel und ein bisschen weniger Platz für Autos sein könnte, haben die Lüneburger:innen am PARK(ing)-Day bekommen – mit umgestalteten Parkplätzen in der Neuen Sülze! Die Aktion hat der Radentscheid gemeinsam mit anderen Lüneburger Initiativen und Verbänden (ADFC, Klimaentscheid, KlimaKollektiv, Fuss e.V., VCD, Parents For Future, Lastenräder für Lüneburg, JANUN und Fridays For Future) umgesetzt.

Der PARK(ing)-Day fand im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche statt, die von der Europäischen Kommission initiiert wurde. Weltweit wurden innovative Verkehrslösungen ausprobiert und mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität geworben. Dabei wurden u. a. Parkplätze im öffentlichen Straßenraum modellhaft menschenfreundlich umgestaltet. Es entstanden grüne Oasen, Gastronomie- und Sitzflächen, Orte für Nachbarschaftsgespräche, Konzertbühnen oder Fahrradabstellflächen.

Warum ist eine Verkehrswende notwendig?

Die städtischen Flächen sind begrenzt, die Einwohner*innenzahlen und der Verkehr nehmen in Städten jedoch weiterhin zu. Der heutige Verkehr, der größtenteils motorisiert ist, wirkt sich jetzt schon negativ auf die städtische Lebensqualität aus. Deswegen stellt sich die Frage: In welcher Stadt wollen wir leben? Für uns ist die Stadt der Zukunft eine Stadt, die grün, leise, barrierefrei und schadstoffarm ist.

Um diese Vision zu erreichen, ist unter anderem eine Transformation des Verkehrsbereichs notwendig. Dies bedeutet, dass stadtverträgliche Verkehrsmittel gefördert werden müssen, damit so viele Menschen wie möglich mit dem Bus, dem Rad oder zu Fuß mobil sein können. Dies bedeutet aber auch, dass der Straßenraum zugunsten dieser Verkehrsmittel neu aufgeteilt werden muss.

Andere Städte haben den Weg der Transformation bereits eingeschlagen, das schafft Lüneburg auch!

Und hier noch ein paar Fakten

zusammengestellt von Katja Diehl, Hamburger Autorin und Podcasterin mit dem Themengebiet Mobilität und Verkehrswende:

  • „Ein europäisches Auto ist 92 % der Zeit geparkt.
  • Es verbringt 1/5 der Fahrzeit mit Parkplatzsuche.
  • In Deutschland verbringen wir durchschnittlich 46 Stunden im Jahr im Stau.
  • Auf den fünf Sitzen im Pkw nehmen 1,5 Personen Platz, im beruflichen Pendelverkehr sind es laut Agora Verkehrswende 1,057 Personen.
  • 86 % des Kraftstoffs gelangen nie an die Räder, die meiste Energie, bewegt das Auto, nicht die Menschen.
  • Acht Menschen sterben täglich auf unseren Straßen. Jeder Verkehrstod traumatisiert 113 Menschen, von Ersthelfenden bis zu Familie und Kolleg:innen.
  • 880 Personen werden täglich bis zu schwerst verletzt.
  • Zwei Tonnen Stahl bewegen 80 Kilogramm Mensch.
  • Wenn wir alle Flächen zusammenzählen (Parkplätze und Straßenfläche) dann hat jedes Auto 100 Quadratmeter unserer Räume in Beschlag, diese sind versiegelt und damit eine Gefahr bei steigender Hitze, Fluten.
  • Das Auto ist das tödlichste Verkehrsmittel.
  • Es erzeugt 60 % des CO2 im Transportsektor.
  • Seine Reifen sind die größte Mikroplastikquellen.
  • Sein Lärm macht krank.“

CDU, SPD und Citymanagement auf dem Abstellgleis

Der Radentscheid Lüneburg sieht die Haltung von CDU, SPD und Citymanagement in der Parkplatzdiskussion kritisch. Zur Vorgeschichte: Der Rat der Hansestadt Lüneburg hatte in seiner Sitzung im Juli die weitere Umsetzung des Fahrradstraßenrings blockiert. Anlass war der von der SPD unterstützte Antrag „Parkraum in der Hansestadt“ der CDU-Fraktion im Stadtrat. Dieser sollte die Umwidmung bzw. den Wegfall von Parkplätzen entlang des Rings verhindern. Erstaunlich: bereits im November 2020 wurde die Baumaßnahme im Verwaltungsausschuss beschlossen.

Kommunalaufsicht: Abänderung des Beschlusses war nicht berechtigt

Inzwischen hat die Kommunalaufsicht Niedersachen nach Anrufung entschieden, dass der Stadtrat nicht berechtigt war, die einmal getroffene Entscheidung abzuändern. Damit kann der Ring nun wie geplant weiter gestaltet werden. Im Hinblick auf den Vorstoß der Fraktionen gegen den Wegfall von Parkplätzen, flankiert durch eine sogenannte online-Petition der CDU-Landtagskandidatin Anna Bauseneick, erwartet der Radentscheid von den Fraktionen konstruktive Beiträge zur Bekämpfung des Klimawandels statt wohlfeilen Populismus. Die CDU behauptet, es seien nicht genug Parkplätze vorhanden. Dabei ist seit langem bekannt, dass die citynahen Parkhäuser praktisch das ganze Jahr hindurch eine geringe Auslastung haben. Ein intelligentes Parkleitsystem kann z.B. dazu beitragen, den Parkplatzsuchverkehr effektiv in Richtung Parkhäuser zu lenken – also dorthin, wo Autos anderen Verkehrsteilnehmenden keinen Platz wegnehmen. Während Bauseneicks fragwürdige, weil ungeprüfte online-Petition lediglich ein paar Hundert Unterstützer:innen fand, haben nachweislich über 7.000 Menschen dem Radentscheid im Rahmen einer Unterschriftensammlung ihre Stimme gegeben. Für uns ist das ein deutliches Zeichen, dass eine echte Verkehrswende von vielen Lüneburger:innen gefordert wird.

CDU ignoriert Empfehlung der Klimaexpert:innen

Parallel zu diesen Ereignissen ist der beks-Klimabericht zur Treibhausgas- und Energiebilanz der Stadt zu dem alarmierenden Ergebnis gekommen, dass Lüneburg in puncto Klimaneutralität Jahrzehnte hinterherhinkt. Besonders im Verkehrssektor geht es mit der Reduktion von Treibhausgasen (THG) nicht voran. Für das Erreichen der Klimaziele müsste der Autoverkehr sofort reduziert, und andererseits der Rad- und Fußverkehr sowie der ÖPNV gestärkt werden, so der Bericht. Doch anstatt die Apelle der Expert:innen ernst zu nehmen, nahm die CDU erst auf unsere Anfrage und zudem sehr zögerlich zum beks-Bericht Stellung: sie setze sich für eine intelligente Ampelschaltung Richtung grüne Welle ein – selbstverständlich zugunsten von Autos. Dieser realitätsferne und hilflos wirkende Vorstoß ist im letzten Mobilitätsausschuss erneut krachend gescheitert. Laut Verkehrsexpert:innen sind schlicht zu viele Autos auf der Straße, um die Idee wirkungsvoll umzusetzen. Ein Armutszeugnis. Wir brauchen keine vagen Lippenbekenntnisse, sondern Akteur:innen, die kompetent konkrete Schritte einleiten. Bei der CDU sind sie derzeit leider nicht zu finden.

Inhalts-Ende

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