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Die mobile Stadt

Am Donnerstag (25.2.) zeigte das Zukunftsstadt-Magazin die Sendung „Die mobile Stadt“ – ein spannender Beitrag zum Thema Radverkehr in Lüneburg mit Gästen, die viele gute Ideen haben.

Prof. Dr. Stephan Rammler, Mobilitäts- und Zukunftsforscher …

… glaubt wie wir an die Fahrradstadt Lüneburg und setzt dabei auf starke Bürger:innenbeteiligung: „…ich denke, dass Lüneburg eine Fahrradstadt ist. Es geht darum die Fahrradinfrastruktur relativ schnell auszubauen, noch weiter zu verbessern…“ Die Bürger:innen seien die Experten, was die Mobilitätsanforderungen in der Stadt angehen. Sie müssten unbedingt beteiligt werden, denn die Politik habe harte Entscheidungen in der Verkehrspolitik zu fällen – und das schnell, wegen des Klimawandels. Es sei also enorm wichtig, Zukunftsvisionen für Lüneburg zu beschreiben und den gemeinschaftlichen Weg dorthin zu klären.

Zudem betonte er, dass das Fahrrad auch ein Verkehrsmittel für die Mitteldistanz sei, also Fahrradautobahnen (gemeint sind wohl Radschnellwege) für regionale Verbindungen gebaut werden sollten, die zumindest mit dem E-Bike befahren werden können. Auch das Telependeln (Ersatz des realen Verkehrs durch digitale Kommunikation) für ländliche Regionen wie Lüneburg hält er für sehr interessant. Dazu müsse die digitale Infrastruktur ausgebaut werden. Sein Schlussfazit: Die kommunale Ebene ist entscheidend für die Verkehrswende. Sie kann durch den direkten Kontakt zu den Bürger:innen und durch die Kenntnis der individuellen Rahmenbedingungen einer Stadt diese am besten gestalten.

Sebastian Heilmann (Koordinator des Projekts „Zukunftsstadt Lüneburg“) …

… stimmt Prof.Dr. Rammler darin zu, dass Lüneburg sich als Fahrradstadt eignet. Als aktuelle Beispiele nannte er den Umbau der Uelzener Straße (Rückbau der Stellplätze, breitere Radwege) und die gerade beschlossene Vergabe des Fahrradverleihradsystems Stadtrad mit 200 Leihrädern und 20 Elektrolastenräder zu günstigen Leihgebühren. Außerdem kündigt er einen besonderen Service von Laralü und Heidlöper ab 8.März an: Sie liefern die Waren aus der Lüneburger Innenstadt innerhalb eines Tages an Kund:innen: [email protected] Telefon: 04131 2270 100.

Kristin Jordan, Besitzerin des Cafés Avenir

… ist auf ein Lastenrad-Liefersystem umgestiegen. Im Lastenrad sieht sie viele Chancen, Lüneburgs Radinfrastruktur sieht sie

„noch viel Luft nach oben“, und berichtet „…, dass die Kronkorken von den Bierflaschen abgeflogen sind, weil die Radwege so kaputt sind, so dass man dort vielleicht mit dem Mountainbike noch gut rüberkommt, aber nicht mit dem Lastenrad…“

Klimaentscheid und Radentscheid hält sie für wichtige Initiativen zur Erreichung einer fahrradfreundlichen Stadt, „…denn es gibt noch viele gefährliche Stellen in Lüneburg, wo man als Fahrradfahrer:in von Autos verdrängt wird …“

Die Sendung stellt dann in einem kurzen Beitrag das Experiment Lastenrad im konkreten Alltag vor. Der Kontakt zu Kunden kann durch den Lastenrad-Service viel intensiver sein, ist also ein echter Vorteil.

Sascha Terörde, Leiter des Zukunfts- und Strategiebüro Bocholt, …

… erklärt, warum Bocholt wiederholt fahrradfreundlichste Stadt geworden ist: „… das Fahrrad wird immer mitgedacht.“ Das gilt z.B. für das gerade entwickelte Mobilitätskonzept. Wenn z.B. wie in Lüneburg ein Konzept für Lastenräder initiiert wird, müsse auch daran gedacht werden, dass „die Radwege entsprechend breit sind“. Das wäre auch notwendig, weil Fahrräder und E-Bikes mit erheblich unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren, die ein Überholen notwendig machen. Herr Teröde berichtet sogar von einem großen Ausbau eines Fahrradrings in der Stadt.

Der Radentscheid Lüneburg unterstützt das tolle Realexperiment „Das Rad bringt’s“. Gerade in Zeiten, wo der Einzelhandel durch Corona-Pandemie und den Online-Handel gefährdet ist, braucht es neue Ideen für die Zukunft der Innenstadt. Die Sendung hat gezeigt, dass es viele tolle Ideen und Konzepte für eine fahrradfreundliche Stadt gibt. Damit die Fahrradstadt Lüneburg aber Wirklichkeit wird, müssen die Forderungen des Radentscheids Lüneburg umgesetzt werden. Denn eine gute Infrastruktur ist Voraussetzung dafür, dass beispielsweise der Warenverkehr mit dem Lastenrad funktioniert.

Die Sendung kann hier angesehen werden: